Lebenslauf
Bettina Schlanze-Spitzner

Übersicht:  
Kindheit 23. Mai 1902 bis 1919
Jugend/Wandervögel 1920 bis 1923
Guatemala/USA 1924 bis 1929
Berlin 1930 bis 1941
Rhön 1942 bis 10.August.1984


Datum Ereigniss    

Kindheit 23. Mai bis 1919       nach oben

 

23.Mai 1902

Bettina wird, als Tochter des Ehepaares Franziska und Richard Spitzner, in Chemnitz geboren.

Getauft auf den Namen Martha Emma Spitzner. Von Ihrer Familie wurde sie Martha, im Freundeskreis wurde sie Bettina gerufen.

 

 

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ca. 1908

Umzug in die Innenstadt von Chemnitz, wo der Vater eine Geschäftsbücherfabrik "Hermann Colitz Nachfolgern" besitzt.

 

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ca. 1913

Als 11 jährige lernt Bettina Klavier spielen, verfasst erste Gedichte und beginnt zu zeichnen.

Einige Gedichte sind im Gedichtband "Die Lieder vom Meer und Gedichte der Landschaft" veröffentlicht.

 

 

 

 

1915

Bettina besucht 13 jährig einen Zeichenkurs. Es entstehen erste Zeichnungen.

Aufnahme (genauer Zeitpunkt unbekannt) des Pflegesohn's in die elterliche Wohnung.

 

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1917

Bettina schließt die Schule mit der mittleren Reife ab.

 

 

 

 

 

 

 

1917 - 1918

Haustochter bei Oberamtsrichter Hoffmann im Herbstein/Vogelsberg.

Hier spielt sie erstmals auf einer Kirchenorgel.

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1918

Bettina besteht die Aufnahmeprüfung am Leipziger Konservatorium, der Vater untersagt den Besuch.

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Jugend/Wandervögel 1920 bis 1923       nach oben

 

1920 u. f.

Mitgliedschaft bei den "Wandervögeln im völkischen Bund".

Auflehnung gegen gesellschaftliche Normen und gegen die überkommene bürgerliche Prägung.

 

Bekanntschaft mit Magnus Weidemann bei Nordseeurlaub.

 

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1921

Bettina setzt sich nach Hamburg ab, um Unabhängigkeit von Ihrer Familie zu erlangen und Schauspielerin zu werden.

 

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1921 - 22

Eintritt in eine Gruppe junger Schauspieler und Tournee mit der "Jugendwanderbühne Deutsche Volksspiele" .

Bei der Schauspielgruppe lernt Sie Fritz Schlanze kennen.

 

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Fritz Schlanze

 

1922 - 23

Bei einem Gastspiel am Burgtheater in Wien lernt Sie Dr. Felix Braun, den Dichter und östreichischen Staatspreisträger, kennen.

Durch Ihn entstehen weitere Kontakte zu anderen bedeutenden Dichtern Wien´s.

 

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Felix Braun

1923

Bettina und Fritz Schlanze heiraten in Österreich. Die Heirat wird in Deutschland nicht anerkannt.

 

 
 
 
Nach Auflösung der Schauspielgruppe zogen sie zur Mutter von Fritz nach Hamburg.
 
 

Gemeinsamer Besuch der Künstlerkolonie Wopswede.

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Guatemala/USA 1924 bis 1929       nach oben

 

 
Rückkehr nach Hamburg und Vorbereitungen zur Auswanderung nach Guatemala.
 
 
1924

Auswanderung von Bettina und Fritz nach Guatemala zum Pflegebruder "Harro" der als Ingenieur auf einer Kaffeeplantage arbeitete.

Vor Ihrer Auswanderung heiraten Sie noch einmal in Hamburg.

 

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05. März 1924

Geburt der Tochter Maria in Guatemala.
Die Indianerfrau hilft bei der Geburt

 

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1925 u. f

Gemeinsam leben Sie auf der Plantage. Überraschend verstirbt der Pflegebruder an eine Blinddarmentzündung. Als dann Fritz und Maria an Malaria erkranken beschließen sie zur Tante von Fritz nach St. Paul/Minnesota (USA) zu ziehen.

 

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Farm

 

1927

Aufgrund von unüberwindbaren Gegensätzlichkeit über Weltanschauung wird die Ehe geschieden.

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1927

Nach der Scheidung beginnt Bettina ihr Orgelstudium und schließt mit Examen ab. Sie lebt mit Maria allein, Unterhalt von Fritz lehnt sie ab.

Daher arbeitet sie als Magd auf einer Farm, in einem Feriendorf und versucht mit dem Orgelspielen Ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

 

 

 

 

1928

Vorbereitung zur Reise nach Hollywood

Der Traum vom Leben als Schauspielerin und beim Film in Hollywood veranlasst Bettina zu den Vorbereitungen zur Reise an die Westküste.

 

 

1928

Nachricht vom Vater über die "Erkrankung" der Mutter und Rückreise mit Maria nach Chemnitz auf der MS Deutschland.

Der Vater hörte von Bekannten wie sich Bettina durch´s Leben schlägt und hohlt sie, unter dem Vorwand dass die Mutter erkrankt sei, nach Deutschland zurück. Später war Bettina über Ihre Rückkehr froh, da "für sie die USA als ein furchtbares Land" galt. aus Interview mit Hans Kleiner

 

MS Deutschland

 

Bettina erkrankt nach Ihrer Rückkehr nach Chemnitz an Leukämie. Aufgrund des verdachtes einer Tropenerkrankung wird Sie ins Hamburger Tropenkrankenhaus gebracht.

Im Tropenkrankenhaus erkennt Bettina das ihr die konservative schulmedizinische Behandlung keine Besserung bringen kann. Sie wendet sich an Dr. F. Wolf, von dem sie ein Buch über Naturheilbehandlung gelesen hatte, mit der Bitte um Empfehlung eines Naturheilsanatoriums.

 

 
1929

Aufenthalt im "Kurheim Martens" in Trogen Sankt Gallen in der Schweiz.

Ihre Zustand war so schlecht, dass Sie zum Zug und in das Sanatorium getragen werden musste. Durch die Umstellung auf Rohkost und alternative Heilmethoden konnte sie schon nach drei Wochen für zwei Stunden aufstehen und gehen. Nach sechs Wochen konnte sie als geheilt entlassen werden.

Auf der Rückreise aus der Schweiz machte sie Station in München und lernte, durch den Freund Josef Magnus Wehner, Ruth Schaumann kennen.

 

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1929 - 30

Rückkehr zu den Eltern in das neu gebaute Haus in Niederwiesa bei Chemnitz.

Aufenthalt bei Magnus Weidemann auf Sylt.

 

 

Bettina, Magnus und Maria vor dem Sonnenhof


Berlin 1930 bis 1941       nach oben

  
1930

Das Zusammenleben mit der Familie, im besonderen die Auseinandersetzungen mit dem Schwager, waren so belastend, dass sie sich erneut absetzt und nach Berlin geht.

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1931

Mehrmonatiger Aufenthalt auf der Kurischen Nehrung

 

 

 
 
1932

Besuch bei Felix Braun in Wien

Beschreibung dieser Zeit in Nachgelassene Schriften von Bettina Schlanze-Spitzner "Wiener Tagebuch von Bettina Schlanze-Spitzner". Herausgegeben von Wolfgang Kensche

 
1934

Anmieten eines Hauses außerhalb von Berlin

 

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1936

Treffen mit Fritz in Berlin
Fritz versucht Bettina zum gemeinsamen Leben in den USA zu überreden. Sie lehnt es ab mit ihm zurückzukehren.

 

 

1940
Bettina schreibt nach dem Tod von dem Freund Hans-Heinz von Livonius die "Sonetten für einen Gefallenen"
 
 

 

Rhön 1942 bis 10.08.1984       nach oben

 

1941

Besuch bei Ihrer Tochter Maria in Loheland
Bettina lernte die Rhön 1935 kennen, als sie zu einem Segelfliegertreffen auf die Wasserkuppe eingeladen wurde.

 

 

 
1942

Umzug auf dem Motzküppel bei Weyers/Rhön um bei Ihrer Tochter zu sein.
Den Flügel den sie von ihrem Vater geschenkt bekam, nimmt Sie aus Berlin mit.

Kriegsdienst in Gärtnerei.

 

 

 

 

1945

Die letzten Kriegsjahre verbringt Bettina bei Ihren Eltern, Maria leistete Ihren Kriegsdienst am Müritzsee.

Nach Kriegsende kehrt Bettina nach Weyers zurück, wobei sie die Grenze illegal passierte.

Maria erwartete sie dort bereits.

Gemeinsam lebten sie vom Verkauf selbst hergestellter Kunsthandwerk wie Holzfiguren u. ä.

 

 
 
1946

Bei der Arbeit lernt Bettina den Flüchtling Wolfgang Kensche kennen. Da er keine Unterkunft fand nahm sie ihn als Pflegesohn auf.

 

 
 
15. Januar 1950

Bei einer Wanderung 1948 auf der Hochrhön, entdeckt sie das Berghaus am Franzosenweg. Ihr ist klar, dass hier der Ort für Ihr Leben ist.

Mit Maria und Wolfgang zieht sie in am 15. Januar in das Berghaus.

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1951

Maria zieht nach Kassel und heiratet.

 

 
 
04.Juni 1952

Tot des Vaters im Berghaus der zu Bettinas 50.Geburtstag angereist war.

 
 
 
 
 
 
1958

Erste Anschaffung eines Kleinwagens

 

 

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1981

Interview von Bettina für die Sendereihe "Zwischen Spessart und Karwendel" des Bayerischen Rundfunk (Fernsehen) unter Moderation von Herrn Werner Widmann mit dem Titel "Die Rhön hat viele Gesichter"
Gesendet am 30.01.1982

 

 

 
bis 1984

Bettina und Wolfgang führen ein ruhiges Leben im Berghaus, es entstehen zahlreiche Bilder, Gedichte und Handarbeiten.

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Anfang 1984

Die Eigentümer des Berghauses plant die Eigennutzung mit Abriss und Neubau, wogegen sich Bettina entschieden, aber erfolglos wehrte.

Suche einer neuen Heimat.

 

 
 
Juli 1984

erste bauliche Veränderungen am Haus

 

 
 
07.August 1984

Bettina verstirbt im Berghaus

 

 
 
10.August 1984
Beerdigung am Friedhof zu Oberwaldbehrungen
 

 
 
 
 
 

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Der Lebenslaufs basiert auf Berichten von Wolfgang Kensche, der Tochter Maria Schlehuber sowie auf der Facharbeit von Christine Ludwig, der Erzählung "Heimweg" Christa Herchenhan-Jörges und meinen Erinnerungen.

Bislang sind die Daten und Ereignisse nicht vollständig und werden laufend ergänzt.

Über Erlebnissberichte von Freunden und Bekannte die Ihre Begegnung mit Bettina und Wolfgang schildern freuen wir uns.

Für die Unterstützung danke ich im Namen der ganzen Familie.

 

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